Das Beste 2016 – TV-SERIEN

Unter uns gesagt: Ich habe 50 TV-Serien geschafft 2016. Lange nicht jede hat eine Höchstnote verdient, aber doch erstaunlich viele. Die Qualität bezüglich Serien ist nach wie vor unglaublich hoch, obwohl kritische Stimme schon länger vor einem Overkill warnen. Bei dem, was 2017 auf uns zukommt (u.a. «Twin Peaks»), wage ich zu behaupten, der Höhenflug in Sachen TV-Serien wird weiter anhalten. Hier meine Top Ten.

Quarry (Staffel 1)
Vietnam-Veteran muss auch zuhause killen, um zu überleben; Qualitätsniveau «True Detective», fantastischer 70ies-Style, tolle Schauspieler; über ein leichtes Spannungsgefälle von Folge zu Folge lässt sich locker hinwegsehen.

Gomorrah (Staffel 2)
Perfektes Erzähltempo; nicht das Reisserische steht im Zentrum, sondern die subtile Figurenzeichnung. Gleichwohl: Ein happiges Stück italienischer – und internationaler – Mafia-Realität, von dem wir Normalsterbliche keinen blassen Schimmer haben.

American Crime (Staffel 2)
Mitten aus dem Leben gegriffen – und am Ende sind in diesem Missbrauchsfall an einer US-Highschool alle nur Verlierer. Das Interessante an dieser Serie: Die teils gleichen, fantastischen Schauspieler wie in Staffel 1 haben hier komplett andere Rollen inne.

The Bridge (Staffel 3)
Einfach nur stark, mit einer sagenhaften Saga Norén im Zentrum der düsteren Geschehnisse, die an der Grenze zwischen Dänemark und Schweden spielen. Bezeichnenderweise den beiden Hauptländern, was Nordic-Noir-Krimis anbelangt.

Trapped (Staffel 1)
Sehr stimmiger und unheimlicher Island-Thriller. Logisch, dass zur Aufklärung des grauenhaften Verbrechens ein schwerer Sturm tobt. Diesem kommt immer mehr die Hauptrolle zu in dieser erstklassig besetzten Serie. Staffel 2 startet 2018!

Billions (Staffel 1)
Die Finanzwelt wird nicht das erste Mal filmisch thematisiert – das System dahinter wird auch mit dieser Serie nicht wirklich greifbar, aber den Kontrahenten, Gut vs. Böse, schaut man extrem gerne zu. Zumal die Rollenverteilung so eindeutig auch hier nicht ist.

Black Mirror (Staffel 3)
Beängstigende, teils bitterböse Zukunftsszenarien, die gar nicht so weit in der Zukunft liegen. Etwas gewöhnungsbedürftig: Die einzelnen Episoden habe nichts miteinander zu tun. Und: Mit der Übernahme der Serie durch Netflix wurde «Black Mirror» leicht amerikanifiziert – zum Glück ohne Folgen für die Qualität der Serie.

Horace And Pete (Staffel 1)
Eigentlich keine richtige TV-Serie, da (aus finanziellen Gründen) nur online erschienen. Aber was für ein Vergnügen, Louie C.K. Steve Buscemi und anderen Spitzenschauspielern beim Reden in einer Bar zuzusehen. Ja, richtig – mehr ist da nicht. Aber mehr brauchts auch nicht für ein hochintelligentes, bitterböses Vergnügen.

Preacher (Staffel 1)
Quasi der leichteste Stoff in meiner Top Ten. Die Story: Ein Priester, der ein Vampir ist; grossartiger Blödsinn, aber fantasievoll-fantastisch erzählt. Füllt für mich irgendwie die Lücke, welche die Prügel-Serie «Banshee» hinterlassen hat.

The Night Of (Staffel 1)
Grandiose einzelne Folgen, aber als Ganzes fast zu hastig erzählt, v.a. der Wandel des vermeintlichen Mörders vom naiven Unschuldslamm zum harten Boy in U-Haft geschieht zu abrupt. Trotzdem: Allein Folge 1 (und John Turturro als Anwalt) sind die Serie wert.

Diese Serien haben mir ebenfalls sehr gut gefallen: Narcos (Staffel 2), The Young Pope (Staffel 1), Love (Staffel 1), Bedrag/Follow The Money (Staffel 1), Better Call Saul (Staffel 2), The Fall (Staffel 3), Marcella (Staffel 1), Happy Valley (Staffeln 1 und 2), Station Horizon (Staffel 1), Banshee (Staffel 4), Bloodline (Staffel 2), Marseille (Staffel 1), Les Revenants/The Returned (Staffel 2), Peaky Blinders (Staffel 3), River (Staffel 1), Master Of None (Staffel 1).
Und, last but not least: Die ORF-Landkrimis werden immer skurriler; bestes Beispiel dafür ist die eben erst ausgestrahlt Folge «Höhenstrasse». Vor allem der Vierteiler «Pregau – Kein Weg zurück» mit seinen «Fargo»-Elementen hat es mir angetan.